Rochuspreis 2025:Immer samstags frisch gekocht für Obdachlose: Rochuspreis des Kreiskatholikenrats an „Kochgruppe Bauhof“ Sankt Augustin

Seit vielen Jahren und in jetziger Besetzung seit elf Jahren, seit 2014, kochen die drei Frauen jeden Samstag sowohl für Obdachlose als auch für Privatpersonen, die selber nicht mehr kochen können, und fahren das Essen dorthin. Wenn samstagsmorgens um 6.15 Uhr der Wecker klingelt, macht sich eine der Frauen schon auf, um in einer Bäckerei in Köln-Porz-Lind Brötchen, Teilchen und andere Leckereien abzuholen. Und ab etwa 13 Uhr wird mit dem Auto zu rund sieben Unterkünften und teilweise auch zu älteren Privatpersonen in Sankt Augustin, da wo es gebraucht wird, gefahren und das selbst gekochte Essen überreicht. Es wird der Kontakt gepflegt und bei Bedarfen wird an Barbara Köllmann, die Caritasbeauftragte der Gemeinde, verwiesen. „Für diese uneigennützige Hilfe, für das konkrete Dasein, welches Menschen direkt hilft und ein Stück heilt, gebührt Respekt“, sagte Bettina Heinrichs-Müller, Vorsitzende des Kreiskatholikenrats Rhein-Sieg, in der Begründung, warum sich der Vorstand des Kreiskatholikenrats für dieses von vier eingereichten Projekten entschieden hatte.
Die Verleihung des Rochuspreises fand im festlichen Rahmen des Michaelsempfangs im Pfarrheim Sankt Maria Königin in Sankt Augustin statt. Zu Beginn stand eine Heilige Messe mit Kreisdechant Hans-Josef Lahr, musikalisch gestaltet vom Familienorchester Sankt Martinus. Kreisdechant Hans-Josef Lahr und Elisabeth Bungartz tauschten Gedanken zum Tagesevangelium aus, unter anderem zur Stellung der Frau und ihrer Verkündigung des Reiches Gottes in der Gefolgschaft Jesu.
Kirche darf nicht zur Kuschelzone werden
"Wie politisch darf die Kirche sein?" lautete der Vortrag des Festredners Dr. Andreas Püttmann, Politikwissenschaftler und Publizist, beim Michaelsempfang des Kreiskatholikenrats Rhein-Sieg. "Kirche soll sich politisch äußern", darin waren sich alle Redner in ihren Grußworten einig: Landrat Sebastian Schuster, Sankt Augustins Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf und Kreisdechant Hans-Josef Lahr. Kirche hat vom Evangelium her den Auftrag christliche Werte zu benennen und dafür einzustehen. Lebensschutz, unveräußerlich von Gott geschenkte Menschenwürde und jedem Menschen innewohnende Freiheit sind unverhandelbar, sind Basis für Werte und Normen der Gesellschaft. Dr. Andreas Püttmann betonte in seiner Festrede, es brauche in den heutigen Debatten sachliche und fachliche Präzision. Das Christentum sei ein Kompass. Ethische Gesetze fußen auf dem christlichen Fundament. Und: Bei Anfragen an die Demokratie müsse sich die Kirche mehr zu Wort melden als weniger. Es brauche für eine unabhängige Kirche christliche Freiheit und innerlich unabhängige Christen. Ganz nach dem Motto des Thessalonicherbriefes: „Prüfet alles und behaltet das Gute“. (1 Thess 5,21)
Musikalisch wurde der Festteil von Dr. Martin Zielinski, auf Klarinette, untermalt. Vertreterinnen und Vertreter der Politik, der Gemeinden, der Cariats, SKM, SKF feierten den Michaelsempfang und die Preisverleihung mit. Traditionell wird dieser in Kooperation mit dem Katholischen-Bildungswerk Bonn/Rhein-Sieg ausgerichtet. Im Anschluss an Festrede und Verleihung des Rochuspreises wurde sich bei fingerfood, Getränken und in schöner Atmosphäre ausgetauscht.
Der Kreiskatholikenrat Rhein-Sieg dankt allen Initiativen und Projekten, die sich im Sinne des Heiligen Rochus für andere Menschen einsetzen. Gewürdigt werden die in diesem Jahr ebenso eingegangenen Bewerbungen:
Der "Internationale Garten Oedekoven" ist ein Integrationsprojekt, getragen von der Katholischen Frauengemeinschaft Impekoven kfd und der ökumenischen Flüchtlingsinitiative Asylkompass Alfter, eingereicht von Frau Niemeyer. Das Projekt „Lotsenpunkt Swisttal“, eingereicht von Pater Marek. Das Projekt „Privatinitiative Erfahrbar – mobile Seelsorge“ in Windeck, eingereicht von Frau Holschbach. Der Kreiskatholikenrat dankt den in den Projekten Engagierten und wünscht Segen für Ihr Wirken!