Rochuspreis 2025:Rede zur Verleihung
Im Gedenken des Heiligen Rochus wird dieser für im Geiste christlicher Mitmenschlichkeit durchgeführte soziale oder kulturelle Projekte, welche eher unbeachtet von der Öffentlichkeit durchgeführt werden, vergeben. Mit dem Förderpreis möchte der Kreiskatholikenrat solche, auch eher unbekannte, Initiativen oder Projekte in den Fokus rücken, die praktisch helfen, Not zu lindern oder Mitmenschlichkeit zu fördern.
Gerne stelle ich die Bewerbungen vor:
- Der "Internationale Garten Oedekoven" ist ein Integrationsprojekt, getragen von der Katholischen Frauengemeinschaft Impekoven kfd und der ökumenischen Flüchtlingsinitiative Asylkompass Alfter. Eingereicht von Frau Niemeyer.
- Das Projekt „Lotsenpunkt Swisttal“, eingereicht von Pater Marek.
- Das Projekt „Privatinitiative Erfahrbar – mobile Seelsorge“ in Windeck, eingereicht von Frau Holschbach.
- Das Projekt „Kochgruppe Bauhof“ in Sankt Augustin, eingereicht von Frau Köllmann.
Wir haben uns im Vorstand ausführlich beraten. Jedes der Projekte ist etwas Besonderes und nimmt einen wichtigen christlichen Auftrag wahr. Die Bandbreite von Windeck bis Alfter zeugt davon, was in den Gemeinden und Kommunen vor Ort getan wird. So ging der Rochuspreis 2021 bspw bereits nach Swisttal an das Team der Fluthelferinnen und Fluthelfer rund um Kai Imsande. Bis heute geht die Arbeit vor Ort weiter.
In diesem Jahr hat sich der Vorstand dafür entschieden, ein eher kleines, unscheinbares Projekt, das nichts desto trotz komplett der Ausschreibung entspricht, auszuzeichnen. Eines das eher unbemerkt von der Öffentlichkeit christliche Nächstenliebe lebt:
Liebe Frau Köllmann, liebe Damen, wir freuen uns, in diesem Jahr Ihren langjährigen Einsatz „Kochgruppe Bauhof“ auszeichnen zu dürfen!
Liebe Gäste, seit vielen Jahren und in jetziger Besetzung seit elf Jahren, seit 2014, kochen drei Damen jeden Samstag sowohl für Obdachlose als auch für Privatpersonen, die selber nicht mehr kochen können, und fahren das Essen dorthin. Und dies im teilwiese höheren Rentenalter, da werden weder Zeit noch Mühen gescheut, mit gutem, frischen Essen, Menschen glücklich zu machen. „Liebe geht durch den Magen“, heißt es so schön. Ich habe mir sagen lassen, wenn morgens um sieben Uhr der Wecker klingelt, steht eine der Damen schon in einer Bäckerei und holt dort Brötchen, Teilchen und andere Leckereien ab.
Liebe Beatrix Gronen, liebe Annemarie Faak, liebe Marianna Cyris, heute fahren Sie samstags ab ca 13 Uhr rund sieben Unterkünfte und teilweise auch ältere Privatpersonen in Sankt Augustin, da wo es gebraucht wird, an und überreichen Ihr selbst gekochtes Essen.
Wie mir Frau Köllmann ein wenig aus der Geschichte Ihrer Kochgruppe erzählte, ging dies daraus hervor, dass über Frau Bonnerewitsch seinerzeit abgelaufene Lebensmittel aus dem HIT mitgenommen werden durften.
Dann wurde gemeinsam mit den obdachlosen Männern des Bauhofs samstags mittags gekocht und gebetet. By the way sozusagen konnten bei Tisch Probleme oder persönliches besprochen werden. Zwei Herren, die während der Zeit starben, konnten auf dem Niederpleiser Friedhof beerdigt werden; im Bauhof fand eine gemeinsame Abschiedsfeier statt.
Corona brachte auch hier eine Veränderung. Das Essen konnte nur noch im Hof abgegeben werden. Leider fiel damit der persönliche Bezug weg. Stattdessen aber fahren Sie jetzt mehr Unterkünfte an und erreichen mehr Personen. Nach wie vor aber wird Kontakt gepflegt und bei Bedarfen verweisen Sie an Barbara Köllmann, die Caritasbeauftragte der Gemeinde katholisch-in-Sankt-Augustin.
Für diese uneigennützige Hilfe, für das konkrete Dasein das Menschen direkt hilft und ein Stück heilt, gebührt Ihnen Respekt!
Herzlichen Glückwunsch!